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White Trash Carnival
Comic-Poesie und Malerei von ATAK 19. bis 22. Juni Öffnungszeiten: Do 12–19, Fr/Sa 10–19, So 10–18 Uhr Ladengalerie Altstadtmarkt
ATAK, geboren 1967 als Georg Barber in Frankfurt (Oder) ist einer der bedeutendsten deutschen Künstler, der grenzüberschreitend in den Bereichen Comic, Malerei und Illustration arbeitet. Mit Leichtigkeit verbindet er Versatzstücke aus High und Low Art. Ähnlich wie in der Hip-Hop-Musik, in der aus verschiedenen Musikstücken ein Ganzes montiert wird, funktioniert diese Arbeitsmethode des Samplings. Dabei bedient sich ATAK gleichsam seiner gesammelten visuellen und literarischen Impressionen. Auch übermalt er ältere, schon bereits ausgestellte Bilder, löst sie aus ihrem Kontext und schafft neue Inhalte.
Das Werk ATAKs bewegt sich zwischen unbekümmerter Fröhlichkeit und intelligenten Abgründen, satten Farben und retrogardistisch anmutender Reduktion. Des Künstlers wegweisende schöpferische Position löst spontane emotionale Reaktionen aus und gibt persönlichen Erinnerungswelten Raum. Kinderbuchautorin Nadia Budde formuliert dazu: „Die Bilder riechen und schmecken, sie rauschen und machen manchmal Filmgeräusche. Sie bestehen alle aus einer ähnlichen puren Ursuppe von Farben und Formen. Aber man kann sich nicht an ihnen sattsehen. In seinen Bildern finde ich keine Effekte. – Das Vulgäre liegt zärtlich ausgebreitet. Das durchgeistigte Schöne blinzelt kalt und gemein.“
Wie die meisten Comic-Zeichner hat ATAK schon seit seiner Kindheit Comics gezeichnet. Aufgewachsen in der ehemaligen DDR, in der es außer dem „Mosaik“ von Hannes Hegen keine Comics gab, zeichnete sich ATAK eben seine eigenen Comic-Heftserien und Ausgaben von den Panzerknackern oder Lucky Luke. Diese skurrilen Frühwerke sind mit vielen Arbeiten zu weiteren Themen in Erlangen zu sehen. Die Werkschau beinhaltet neben Comic, Malerei und Illustration auch Objekte und Skulpturen. Wie der Titel „White Trash Carnival“ suggeriert, wird ein buntes Potpourri des 40-jährigen künstlerischen Universums ATAKs präsentiert.
Spätestens seit seiner Punk-Zeit verinnerlicht ATAK die Ablehnung tradierter Strukturen. Von Art Spiegelmans „RAW-Magazin“ beeinflusst, gehörte er 1989 zu den Mitbegründern der Comic-Gruppe und des gleichnamigen Magazins „Renate“, ein Experimentierlabor für wilde Text-Bild-Szenarien, Comics und selbst verlegte Hefte. ATAK nennt seine Comic-Heft-Serie „Wondertüte“ und konzipiert inhaltlich wie künstlerisch jedes Heft aufsehenerregend anders. In den Heften zu „Hunde über Berlin“ zitiert der Künstler Comic-Ikonen wie Hergé, Jack Kirby und Osamu Tezuka. Dagegen bezieht sich das malerische Werk auf Comic-Klassiker wie „Terry and the Pirates“ von Milton Caniff oder Comic-Helden wie „Dick Tracy“ von Chester Gould. Einige dieser Referenzen werden auch Teil der Ausstellung sein, ebenso wie das Musikvideo für die Berliner Band „Monoland“. „Struwwelpeter“ (Kein & Aber Verlag, Zürich, 2009) ist ein wesentliches Buch von ATAK, in dem er in Zusammenarbeit mit Fil der strengen Urform von Heinrich Hoffmann eine unbändige Reim- und Bildwelt entgegensetzt. Ein Kapitel ist mit Originalillustrationen ausgestellt, in ihnen findet sich eine für ATAK typische Durchmischung der künstlerischen Genres.
Nach einer Ausbildung zum Schrift- und Grafikmaler studierte ATAK Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin. Zahlreiche Preise und Dozenturen im In- und Ausland festigten seinen Rang als stilbildender Künstler. Seit Jahren hat er eine Professur für Illustration an der Burg Giebichenstein in Halle inne. ATAKs Arbeiten werden in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt, u. a. in New York, Paris und Zürich.
Ursula Kleuters
Eintritt frei!
Empfang in der Ausstellung: Donnerstag, 19. Juni, 17:30 Uhr
Einführung: Fil
Web: www.fcatak.de
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Comic-Poesie und Malerei von ATAK
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