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Der Mann, der seinen Bart wachsen ließ von Olivier Schrauwen
Übersetzung: Helge Lethi
Reprodukt
Lassen Sie sich von der virtuos vielfältigen, aber immer angejahrt anmutenden Bildsprache nicht verwirren: Olivier Schrauwen ist nicht 1877, sondern 1977 geboren und ein resolut moderner Autor. In „Der Mann, der seinen Bart wachsen ließ“ erzählt Schrauwen die Genese der Menschen auf eine perfide Weise neu, er fabuliert über das Schicksal von Missionaren und Großwildjägern im belgischen Kongo, er analysiert den Zusammenhang zwischen Haar- und Persönlichkeitstypen, und überall sprießen die Bärte. Getrieben von abstrusem Witz schlagen Schrauwens schräge Geschichten immer wieder unerwartete Haken, erzählerisch und visuell. Sein Surrealismus hat jedoch Methode, geht es ihm doch um die Konfrontation von innerer und äußerer Wirklichkeit, um Alb- und Wunschträume, um Eskapismus – und um die Macht der Kunst, diese anderen Welten zu schaffen. Schrauwen greift die Sprache der Comic-Pioniere auf, um als moderner Pionier das Potenzial des Erzählens mit Bildern neu zu vermessen und Comics zu schaffen, die in der gegenwärtigen Szene ohne Vergleich dastehen.
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