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Preisträger
Das tapfere Prinzlein und die sieben Zwergbären von Émile Bravo
Übersetzung: Ulrich Pröfrock
Carlsen Verlag
Émile Bravos „Das tapfere Prinzlein und die sieben Zwergbären“ ist vieles: Comic natürlich, Märchen, Parodie, Satire, die Liste ließe sich fortführen. Das Besondere an diesem Büchlein ist aber nicht allein seine Vielseitigkeit, sondern die Tatsache, dass die Ebenen gleichwertig nebeneinander stehen und jeder Leser seine eigene Bedeutung herauslesen kann. Die Geschichte der Zwergbären, die nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommen und die schlafende Prinzessin in ihren Bettchen vorfinden, kombiniert unzählige Versatzstücke traditioneller Märchenvorlagen. Wer sie kennt, der mag den wilden Ritt durch die Tradition als Verbeugung oder Persiflage wahrnehmen, die jüngeren und jüngsten unter den Lesern erfreuen sich einfach an einer witzigen Story, die in Bravos gewohnt freundlich-schrägem Strich daherkommt. Bravo hat keinen Comic für Kinder geschaffen, der auch ein paar Gags für die Eltern bereithält, ebenso wenig einen Erwachsenen-Comic im Kindergewand. Er schlägt beide Fliegen mit einer Klappe, und das zielsicher und mit voller Wucht.
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Laudatio: Schon der Titel – „Das tapfere Prinzlein und die sieben Zwergbären“ – klingt nach einem Märchen. Und genau so beginnt die Geschichte von Émile Bravo auch: „Es war einmal …“ Doch dann kommt alles ganz anders, und im Gegensatz zu den meisten Märchen gibt es in seiner Erzählung vor allem eine Menge zu lachen. Statt der sieben Zwerge treten darin sieben kleine Teddybären auf, statt einer Prinzessin eine junge Riesin und statt dem tapferen Schneiderlein ein tapferes Prinzlein, das sich partout nicht traut, das holde Fräulein aus dem Schlaf zu küssen: „Sie küssen? Warum denn das?“, wehrt es sich verlegen. „Ich kenne sie ja nicht mal!“ – „Aber alle Prinzen machen das!“, fällt ihm einer der Zwergbären ins Wort. Und damit nehmen die Dinge auch schon ihren Lauf.
In einer Zeit, in der vor allem Graphic Novels für Erwachsene im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und der Comic für junge Leser arg vernachlässigt wirkt, fallen die Arbeiten von Émile Bravo doppelt auf. „Das tapfere Prinzlein und die sieben Zwergbären“ ist eine ebenso charmant wie liebevoll poetisch erzählte, vor allem aber eine lustige Geschichte für Kinder mit illustren, witzigen Figuren. Listig vermischt Bravo dabei unterschiedliche Erzählmuster, treibt sein Spiel mit der Erwartungshaltung des Lesers und verzichtet auch nicht auf satirische Einlagen und ironische Anspielungen. Was seine Comic-Story für ältere Leser ebenso reizvoll macht, die sie – auf einer anderen Leseebene – als eine Persiflage wahrnehmen.
Und in beiden Fällen – ob nun bei jüngeren Lesern oder bei älteren – überzeugt Bravo durch seine meisterlichen Zeichnungen, den schrägen Strich und die fröhlichen Farben. Bravo hat keinen Comic für Kinder geschaffen, der auch ein paar Gags für die Eltern bereithält, ebenso wenig einen Erwachsenen-Comic im Kindergewand. Er schlägt beide Fliegen mit einer Klappe, und das zielsicher und mit voller Wucht.
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