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Grenzgebiete – drüben!
Kindheitserinnerungen zwischen Ost und West 23. Mai bis 11. Juli 2010 Öffnungszeiten: Di/Mi 9–17, Do 9–13 und 17–20, Fr 9–13, Sa/So 11–17 Uhr (geschlossen am Pfingstmontag, 24. Mai und am „Erlanger Tag“, 25. Mai)
Sonderöffnungszeiten 3. bis 6. Juni: Do/Fr/Sa 11–19, So 11–18 Uhr Stadtmuseum Erlangen
claire Lenkova und Simon Schwartz
Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall legten claire Lenkova und Simon Schwartz ihre Werke „Grenzgebiete – Eine Kindheit zwischen Ost und West“ und „drüben!“ vor. Die Erfahrung, als Kind in beiden deutschen Staaten gelebt zu haben, haben Lenkova und Schwartz gemein. Und so erzählen beide auf sehr persönliche Weise von Schicksalen und Erinnerungen vor dem Hintergrund der deutschen Teilung. Wie das Leben und der Alltag für ein Kind in der DDR aussah und ein Neuanfang in der BRD sich anfühlte, beschreibt Lenkova in ihrem 2009 erschienenen „Sach-Comic“. Aus Sicht eines Kindes berichtet sie von den kleinen Sorgen einer Heranwachsenden und den großen Nöten der Eltern, die durch das herrschende Regime benachteiligt werden und schließlich einen Ausreiseantrag stellen. Ergänzt wird der oftmals auch humorvolle und augenzwinkernde Blick auf das Geschehen durch erläuternde Texte. Erklärt wird unter anderem, wie es zur Teilung, zum Mauerfall und zur deutschen Wiedervereinigung gekommen ist. claire Lenkova selbst stammt aus Zwickau und kam 1989 kurz vor dem Mauerfall mit ihren Eltern und ihrem Bruder nach Bayern.
Simon Schwartz wurde Anfang der 80er-Jahre in Erfurt geboren und verließ im Alter von eineinhalb Jahren mit seinen Eltern die DDR. In seinem autobiografisch motivierten Debüt zeichnet Schwartz vor allem die Lebenswege seiner Eltern nach. Eindrücklich erzählt er, welches die Beweggründe seiner Eltern waren, ihre Heimat zu verlassen. Die folgenschwere Entscheidung führte zu einem Bruch mit einer der elterlichen Familien und blieb nicht ohne Folgen für den einzigen Sohn Simon. Er wuchs nach der Ausreise in West-Berlin auf und lernte schon früh, dass Deutschland ein geteiltes Land war. Einen Teil seiner Familie besuchte er in der DDR – den anderen, der nach der Ausreise den Kontakt abgebrochen hatte, lernte er erst nach dem Fall der Mauer kennen. Gezeichnet ist die Schwartzsche Familiengeschichte in Rückblenden und ebenso wie bei Lenkova aus der Perspektive eines Kindes. Beide begegnen ihren jungen Lesern auf Augenhöhe und regen zum Nachdenken, Nachfragen und Diskutieren an.
Fern von Ostalgie wird ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte greifbar – in zwei persönlichen, dabei aber stilistisch unterschiedlichen Büchern.
Eine Ausstellung des Stadtmuseums Erlangen und des Internationalen Comic-Salons Erlangen.
Bis zum 1. August 2010 ist zudem die Ausstellung „Sag, was war die DDR? – Ein Geschichtsabenteuer für Kinder und Jugendliche“ – eine Produktion des Kindermuseums im FEZ-Berlin – im Stadtmuseum Erlangen zu sehen.
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