Monster, Malereien, Memoiren
Eine Gedenkausstellung für Christian Moser
19. bis 22. Juni
Öffnungszeiten: Do 12–19, Fr/Sa 10–19, So 10–18 Uhr
Ladengalerie Einkaufszentrum Neuer Markt

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat Christian Moser die Monster entdeckt. Es sind seltsame, oft missmutige, manchmal ziemlich verschreckte Wesen, die in jedem von uns hausen. „Monster des Alltags“ eben, zum Beispiel die Hypochondrie, die Inkonsequenz oder das Wehwehchen. 2001 hat Moser seine erste Publikation über die Quälgeister der Seele veröffentlicht. Schließlich kann es höchst therapeutisch sein, jenen Monstern die Hand zu schütteln, die einen ganz besonders drangsalieren. So ist es kein Wunder, dass anerkannte Therapeuten Mosers Monster inzwischen gerne zum Einsatz bringen. Hat Moser doch auch eine augenzwinkernde Biografie ihres Urvaters Sigmund Freud gezeichnet und geschrieben (außerdem über Goethe und Karl May). Und Monster-Forscher Moser hielt selbst höchst seriöse Vorlesungen über seine Entdeckungen. Sogar die christliche Theologie hat sich der Unholde angenommen. Immerhin hat schon ihr Stifter Geister ausgetrieben. Und die von ihr betreute Hölle ist ebenfalls voll davon.
Mit den Monstern ist Christian Moser berühmt geworden. Trotzdem ist er sich selbst immer treu geblieben. Und er war der fränkischen Region verbunden: In Erlangen hat er regelmäßig am Internationalen Comic-Salon teilgenommen, mit dem Nürnberger Comic-Laden Ultra Comix hat er Projekte realisiert und mit den Kindern des Altdorfer AWO-Horts Ängste bearbeitet. Dann traf ihn im Sommer 2013 ein tödlicher Infarkt. Seitdem klafft eine Leerstelle – nicht nur in der Monster-Forschung, sondern auch in der süddeutschen Kunst- und Kleinkunst-Szene. Anlässlich des 16. Internationalen Comic-Salons Erlangen soll noch einmal Christian Mosers, des vielseitigen und liebenswerten Künstlers gedacht werden.

Eintritt frei!

Empfang in der Ausstellung: Sonntag, 22. Juni, 11 Uhr